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Doku & Reportage | Dokumentation

Schreiben gegen die Angst – Robert Schindel im Porträt

Sich selbst bezeichnet Robert Schindel immer wieder gern als „wienerisch-jüdischen Schriftsteller“: Wien, hier vor allem die Leopoldstadt, ist für ihn zentraler Schreib- und Lebensort. Wien, die Stadt, in der er als Kind kommunistischer und deportierter Eltern versteckt überlebt hat. In seiner Wohnung im zweiten Bezirk, in der er seit Jahrzehnten lebt, nimmt das Filmporträt des bedeutenden österreichischen Autors seinen Anfang. An den Wänden lässt sich seine Familiengeschichte nachvollziehen, nicht zuletzt hängen dort Fotografien seiner Mutter, die Auschwitz überlebt und ihren Sohn dann wieder in Wien gefunden hat – sein Vater wurde in Dachau ermordet. Über die Mutter schreibt Robert Schindel: „Die junge Frau ist nicht nur ein Untermensch gewesen, sie ist zusätzlich eine Kommunistin geblieben“. So durchläuft Robert Schindel die Kinder- und Jugendorganisationen der Kommunistischen Partei, schreibt als Volksschulkind einen Brief an den kränkelnden Stalin, viel später, nachdem er auch noch Maoist war, wird er sich schließlich ganz fürs Renegatentum entscheiden.
Bildquelle: ORF