Zeitzeug:innen erzählen

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  07:45 Min.

  ORF 2

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  Nagl: „Wir haben nicht zuerst geschossen!“

  Alfred Nagl (1915-2021) war 1934 Gefreiter beim Bundesheer. Obwohl sich inmitten von Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit viele beim Heer meldeten, wurden vor Allem Jungmänner mit rechts-konservativer Gesinnung aufgenommen. Im Heer selbst gab es jedoch keinerlei politische Schulungen oder Diskussionen unter den Soldaten. Am 13. Februar wurde Nagl mit seiner Alarm-Kompanie völlig unvorbereitet nach Floridsdorf geschickt. Vom Schlingerhof aus, einem vom Schutzbund besetzten Gemeindebau, wurden die Soldaten sofort beschossen. Nachdem Kapitulations-Angebote ausgeschlagen wurden, nahm das Bundesheer den Schlingerhof mit Artillerie unter Beschuss. Der Widerstand der Sozialdemokratie war zwar gebrochen, aber es wurde bald klar, dass die weitaus größere Gefahr von Seiten des Nationalsozialisten drohte. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  07:45 Min.

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  07:57 Min.

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  Zechner: "Ich mag nicht sterben, ich bin noch viel zu jung“

  Hilde Zechner wuchs in einer sozialdemokratischen Familie in Bruck/Mur auf. 1934 war sie 17 Jahre alt und als Lehrling beschäftigt. Als am 12. Februar bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Schutzbund und Heimwehr begannen, meldete sie sich freiwillig zum Sanitätsdienst. Beim Versuch, Erste Hilfe zu leisten, wurde sie schwer verwundet, wie durch ein Wunder überlebte sie. Die Verbitterung und die Abneigung, die zwischen dem christlich-sozialen und dem sozialdemokratischen Lager herrschte, bekam sie allerdings auch im Krankenhaus zu spüren. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  07:57 Min.

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  07:49 Min.

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  Hausleitner: „Viele sind zu den Nazis übergelaufen“

  Am Morgen des 12. Februar 1934 versammelten sich viele Sozialdemokraten und Schutzbündler, unter ihnen Josef Hausleitner, im Hotel Schiff in Linz, wo sich die Parteizentrale der Sozialdemokraten befand. Die Kämpfe, die nach der Hausdurchsuchung durch die Polizei ausbrachen, erlebte Hausleitner hautnah mit. Nach dem gescheiterten Aufstand wurde er verhaftet. Einige seiner Mitkämpfer schlossen sich in der Folge den Nationalsozialisten an. Er selbst lehnte das ab, begrüßte aber 1938 mit Genugtuung den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich und vor allem die damit verbundene Niederlage der autoritären Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  07:49 Min.

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  09:35 Min.

  ORF 2

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  Desch: "Es ist wichtig, auch mit dem Gegner zu reden“

  Franz Desch war im Jahr 1934 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend SAJ und lebte in Linz. Am 12. Februar befand er sich im Hotel Schiff, der oberösterreichischen Parteizentrale der Sozialdemokraten. Als es zu Hausdurchsuchungen und Verhaftungen kam, begann ein offener Kampf zwischen Schutzbund und Polizei bzw. Bundesheer um das Hotel Schiff. Der Widerstand der Sozialdemokraten erwies sich bald als aussichtslos, eine Kapitulation war unausweichlich. Nach dem Verbot der Sozialdemokratischen Partei schlossen sich viele Sozialisten den Nationalsozialisten an, denn es gab einen gemeinsamen Feind: die Heimwehr. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  09:35 Min.

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  03:00 Min.

  ORF 2

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  Ungar: Wenn man aus Idealismus bereit ist zu töten

  Leopold Ungar (1912-1992) verfolgte als Gymnasiast in Wiener Neustadt und Student die ständig anwachsenden Spannungen zwischen den politischen Parteien in Österreich. In der Rückschau waren die häufig polemischen, unsachlichen Auseinandersetzungen für den späteren Präsident der Caritas getrieben von einem heute in seiner Unbedingtheit unverständlichen Glauben an die jeweils eigene Sache – und zwar auf allen Seiten. Lagerdenken und fehlende Toleranz gingen Hand in Hand mit einer unerbittlichen Bereitschaft, politische Gegner sogar mit Waffengewalt zu bekämpfen. Sendung: Zeitzeugen – Leopold Ungar Gestalter: Hannes Eichmann, Kurt Liewehr

  7.12.1986 | 0.00 Uhr

  So., 7.12.1986

  03:00 Min.

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  06:26 Min.

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  Bach: Das Parlament war für uns eine "Quatschbude“

  In seiner Jugend war Albert Bach (1910-2003) Mitglied der Heimwehr, die nach dem Vorbild der italienischen Faschisten kein Interesse an einem demokratischen Staat hatte. Im Februar 1934 war Bach als Offizier der Heeresschule in Enns an den Kampfhandlungen in Linz beteiligt. Unterstützt von Artillerie, die auch gegen Wohnbauten eingesetzt wurde, stürmte seine Einheit wichtige Stützpunkte der Sozialdemokraten. In Teilen der Gesellschaft und auch unter den Soldaten des Bundesheeres war die Ablehnung der Parteiendemokratie damals weit verbreitet. Der fehlende politische Wille, die Gegensätze zwischen Sozialdemokraten und Christlichsozialen friedlich auszugleichen, spielte letztendlich den Nationalsozialisten in die Hände. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  06:26 Min.

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  04:59 Min.

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  Inkret: Die Beamten haben gesagt, ich werde aufgehängt

  Der Steirer Fritz Inkret (1915-2009) besetzte im Februar 1934 mit einer kleinen Gruppe des Schutzbundes die Brücke zwischen Donawitz und Göss. Die darauf einsetzenden Gefechte mit Heimwehr bzw. Heimatschutz und Gendarmerie endeten mit Toten und Verletzten. Bald wurde allerdings offensichtlich, dass der geplante Generalstreik gescheitert und die isolierten, planlosen Besetzungen und Scharmützel sinnlos waren. Nach wenigen Stunden gab der Schutzbund in Donawitz auf. Inkret wurde wie viele andere verhaftet und vor ein Standgericht gestellt. Nur die Hilfe eines Heimwehr-Mannes rettete ihn vor schwerer Strafe oder gar Todesurteil. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  04:59 Min.

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  09:40 Min.

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  Schober: "Wir werden uns wehren“

  Rudolf Schober war Mitglied des illegalen Schutzbundes. 1933 von der Dollfuß-Regierung verboten, war der Schutzbund ursprünglich eine Parteiformation der Sozialdemokraten, die Parteiveranstaltungen vor Übergriffen der politischen Gegner, insbesondere der rechtsgerichteten Heimwehr, schützen sollte. Die Frustration über die Verdrängung der Sozialdemokratie aus dem politischen Leben nach der Ausschaltung des Parlaments 1933 motivierte Schober zum Widerstand. Die Kämpfe um den Schlingerhof, einen der großen Gemeindebauten in Wien-Floridsdorf, hat Schober hautnah miterlebt, als er eine der Barrikaden verteidigte, die das Vorgehen von Polizei, Bundesheer und Heimwehr gegen den Schlingerhof aufhalten sollten. Allerdings zeigte sich sehr schnell, dass der bewaffnete Kampf des Schutzbundes ohne Aussicht auf Erfolg war. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  09:40 Min.

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  01:05 Min.

  ORF 2

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  Zeitzeugen im Zeichen der Versöhnung

  Die vier Steirer Johann Pabst, Franz Zechner, Michael Pay und Theodor Piffl-Percevic standen im Februar 1934 auf unterschiedlichen Seiten. Damals war ihnen die Behauptung ihrer politischen Positionen so wichtig, dass sie bereit waren, aufeinander zu schießen. Jahrzehnte später ist für die einstigen Gegner klar, dass es nie wieder zu einer solchen gewalttätigen Eskalation der politischen Auseinandersetzung kommen darf. Sendung: Steiermark Heute – Zeitreise spezial: Februar 1934 Gestaltung: Franz Neger

  8.2.2014 | 0.00 Uhr

  Sa., 8.2.2014

  01:05 Min.

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  08:48 Min.

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  Mandler: Arbeiter haben der Parteiführung nicht vertraut

  Karl Mandler war im Jahr 1934 ÖBB-Bediensteter und Mitglied der Sozialdemokratischen Eisenbahngewerkschaft. In der Nacht des 12. Februar erhielt er erste Nachrichten über die Kämpfe der Sozialdemokraten gegen Polizei, Bundesheer und Heimwehr, die in Teilen Österreichs ausgebrochen waren. In Bischofshofen jedoch, wo Mandler stationiert war, war keine Rede von einem Aufstand. Im Gegenteil – die Parteispitze begab sich freiwillig in Haft. Mandler versuchte zwar, die Schutzbündler zum Kampf zu motivieren. Aber die Waffenverstecke waren geplündert worden, jeglicher Widerstand war damit unmöglich. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  08:48 Min.

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  05:11 Min.

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  Lampl: „Es war diese verrückte, trostlose Zeit“

  Als junger Bundesheersoldat war Karl Lampl am 12. Februar 1934 unmittelbar in das Kampfgeschehen in der der Linzer Innenstadt involviert. Gemeinsam mit einem zweiten Soldaten bekam er den Auftrag, jenen MG-Schützen des Schutzbundes im Hotel Schiff in Linz auszuschalten, der Polizei und Militär erfolgreich daran hinderte, die Parteizentral der Sozialdemokraten zu besetzten. Sendung: Der blutige Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich Gestalter: Andreas Novak

  10.2.1999 | 20.15 Uhr

  Mi., 10.2.1999

  05:11 Min.